Calcineurin-Inhibitoren
Was sind Calcineurin-Inhibitoren? Wie unterscheidet es sich von Kortison?
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Zusammenfassung
- In diesem Video geht es um die relativ neue Behandlung mit “Calcineurin-Inhibitoren”. ℹ️
- Diese werden eingesetzt, um den Einsatz von Kortison zu reduzieren. 📉
- Sie haben insbesondere zwei Vorteile gegenüber Kortison:
▪ Keine Nebenwirkungen bei einer langfristigen Anwendung ⌛
▪ Kann auch in Bereichen mit dünner Haut eingesetzt werden (Gesicht, Intimbereich etc.) 👍 - Insbesondere drei mögliche Nebenwirkungen sind bekannt:
▪ Brennen auf der Haut (kann in Kombination mit Pflegecreme oder Aspirin gelindert werden) 🔥
▪ Reaktivierung von Herpes 👄
▪ Rötung der Gesichtshaut, insbesondere in Verbindung mit Alkohol 😡 - Ausserdem sollte folgendes beachtet werden:
▪ Sie sollten nicht angewendet werden, wenn man schwanger ist, stillt, oder ein schwaches Immunsystem hat. 🍼
▪ Starke Sonnen-Exposition sollte vermieden werden. ☀️❌ - In Deutschland sind die bekanntesten Calcineurin-Inhibitoren die Cremes mit den Namen Elidel und Protopic. 🧴
Handlungsempfehlungen
✅ Stört Dich die Anwendung von Kortison? Sprich einmal mit Deinem Arzt / Dermatologen über die parallele Nutzung von Calcineurin-Inhibitoren, um den Kortison-Einsatz zu reduzieren.
Links
🌐 Mehr zu unserer Expertin in diesem Video findest Du hier (Dr. med. Julia Born).
Transkript
Du hast in den letzten Tagen schon viel über Hautpflege gelernt. Lass uns heute einige der “neueren” Behandlungen in Angriff nehmen. Calcineurininhibitoren werden seit 2002 bei der Neurodermitis verwendet und sind – wie topische Steroide – eine entzündungshemmende Behandlung. Mit aber 2 großen Vorteilen gegenüber den Kortisoncremes: Zum einen sind sie bei längerer Behandlungsdauer sicher in der Anwendung. Und zweitens können sie auch zur Behandlung der Neurodermitis im Gesicht eingesetzt werden. Die allgemeine Idee von Calcineurininhibitoren besteht darin, die Verwendung von Kortison zu reduzieren und sie eben nicht zu ersetzen. Das gilt insbesondere in den Bereichen, in denen Cortison überhaupt nicht oder nur ganz kurz angewandt werden kann. Hierzu gehören z.B. das Gesicht, aber auch der Intimbereich, weil die Haut dort so dünn ist. Nachdem ein Schub erfolgreich behandelt wurde – meistens eben mit einer Kortisoncreme – können wir dann die Calcineurininhibitoren 2 Mal wöchentlich als proaktive Therapie verwenden, das dann auch über mehrere Monate hinweg und in den Bereichen, wo die letzten Ekzemherde waren. Kommen wir mal zu den Nebenwirkungen von Calcineurininhibitoren. Die häufigste Nebenwirkung ist ein Brennen auf der Haut in dem Bereich, wo Du die Creme aufgetragen hast. Die Kombination von dem Calcineurininhibitor mit Deiner Feuchtigkeitscreme kann helfen, dieses Brennen zu lindern. Einigen Patienten hilft aber auch einfach eine Aspirin zu nehmen. Die zweite wichtige Nebenwirkung ist das Risiko einer Reaktivierung von Herpes, also z.B. an der Lippe. Wenn Du zu häufigen Herpes-Reaktivierungen neigst, sprich mit Deinem Arzt. Möglicherweise ist das dann eben nicht die richtige Behandlung für Dich. Vorsicht! Du solltest Calcineurininhibitoren nicht verwenden, wenn Du schwanger bist, stillst oder ein schwaches Immunsystem hast. Vermeide zusätzlich starke Sonnenexpositionen in den Bereichen, in denen Du die Calcineurininhibitoren aufgetragen hast, weil Du ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand hast. Gehe nicht ins Solarium mit den Calcineurininhibitoren. Kurzes PS an der Stelle: Am besten gehst Du gar nicht ins Solarium, weil nämlich jeder Gang Dein Risiko für Hautkrebs erhöht. Das aber nur als Seitennotiz. Dein Gesicht kann sich zusätzlich unter der Anwendung von den Calcineurininhibitoren röten, vor allem, wenn Du dann auch noch Alkohol trinkst. Es gibt aktuell zwei Substanzen auf dem Markt: Die eine heißt Pimecrolimus, ihr findet sie in der Apotheke unter Elidel, und das Tacrolimus, das Protopic. Elidel kann im Gesicht und am Hals von Erwachsenen und Kindern über 2 Jahre angewandt werden. Protopic ist zusätzlich in zwei verschiedenen Konzentrationen erhältlich: die eine 0,03%, die andere 0,1%. Die letztere, also die 0,1%, sollte nur von Kindern verwendet werden, die schon älter als 16 Jahre sind.
Medizinischer Haftungsausschluss
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