Juckreiz stoppen (Antihistaminika)
Gibt es Juckreiz-lindernde Medikamente? Was sind Anti-Histaminika?
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Zusammenfassung
- Antihistaminika sind die gängigsten, juckreizstillenden Medikamente. Sie wirken, indem sie den sogenannten Histaminrezeptor blockieren. Daher kann das körpereigene Histamin nicht zu seinem Rezeptor gelangen und seine Wirkung entfalten. ℹ️
- Es gibt vier verschiedene Histaminrezeptoren; aber derjenige, der für Juckreiz und Allergien im Allgemeinen relevant ist, heißt H1. Wenn wir über Antihistaminika bei atopischem Ekzem sprechen, meinen wir speziell H1-Blocker. 💡
- Es gibt zur Zeit zwei verschiedene Generationen von Antihistaminika auf dem Markt. Aufgrund ihres chemischen Aufbaus können die “älteren” Antihistaminika die Blut-Hirn-Schranke überwinden, um in unser zentrales Nervensystem zu gelangen und dort zu wirken. Je “älter” die Generation ist, desto stärker wirken sie also sedierend. 😴
- Manchmal liest man auch von einer dritten Generation. Diese Antihistaminika sind eigentlich die zweite Generation, aber eine Weiterentwicklung ihrer “Geschwister” in dieser Gruppe. 👨👩👧👦
- Versuche die moderneren Antihistaminika zu verwenden, um die sedierende Nebenwirkung zu vermeiden. ❌😴
- Die empfohlene Dosis beträgt 1-2 Tabletten pro Tag, aber in bestimmten Fällen kann Dein Arzt höhere Dosen empfehlen. Nimm nicht mehr als die auf der Packung empfohlene Dosis ein (es sei denn, Dein Arzt rät Dir dazu). Falls Du höhere Dosen einnehmen solltest, solltest Du das Autofahren wegen der etwaigen verursachten Schläfrigkeit vermeiden. ❌🚕
- Solltest Du eine Herzerkrankung haben, frage am besten Deinen Arzt, welches Antihistaminikum für Dich das richtige ist. 👩⚕️
Handlungsempfehlungen
✅ Hast Du aufgrund des Juckreizes Schwierigkeiten nachts zu schlafen? Frag Deinen Arzt, ob er Dir ein beruhigendes Antihistaminikum verschreiben kann.
✅ Solltest Du Dich nach der Einnahme eines sedierenden Antihistaminikums am nächsten Morgen müde fühlen, versuche es etwas früher am Abend einzunehmen anstatt kurz vor dem Schlafengehen.
Links
🌐 Mehr zu unserer Expertin in diesem Video findest Du hier (Dr. med. Julia Born).
🌐 Mehr Infos zu den verschiedenen Antihistaminika und Generationen findest Du wie versprochen hier.
Transkript
In den letzten Folgen hast Du viel darüber gelernt, wie Juckreiz funktioniert.
Heute will ich mit dir über Antihistaminika sprechen, die am häufigsten verwendeten Juckreiz lindernden Medikamente.
Antihistaminika wirken, indem sie den sogenannten Histaminrezeptor blockieren.
Deshalb kann das Histamin in Deinem Körper nicht zu seinem Rezeptor gelangen und seine Wirkung nicht entfalten, zirkuliert aber trotzdem weiter.
Eigentlich gibt es sogar vier verschiedene Histamin-Rezeptoren.
Derjenige, der aber für den Juckreiz zuständig ist, ist die Nummer 1, also wird H1 genannt.
Das heißt, wenn ich jetzt mit dir über Antihistaminika spreche, geht es immer um die H1-Blocker, die den H1-Rezeptor blockieren.
Gegenwärtig gibt es zwei Generationen von Antihistaminika auf dem Markt.
Aufgrund ihres chemischen Aufbaus können die älteren Antihistaminika in unser zentrales Nervensystem gelangen und dort ihre Wirkung zusätzlich noch entfalten.
Je älter diese Generationen dann sind, desto sedierender, also müde machender, sind sie auch.
Manchmal kannst Du auch von einer 3. Generation noch lesen. Diese Antihistaminika gehören eigentlich zur Generation 2, sind aber die Weiterentwicklung von ihren Geschwister-Medikamenten; so könnt ihr euch das vorstellen.
Wie Du schon gehört hast, ist es leider nicht so einfach, dass Du eine Tablette nimmst und der ganze Juckreiz hört auf.
Es kann aber sein, dass in Rücksprache mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin es trotzdem sinnvoll ist, es mal zu versuchen, ob es dir zumindest teilweise helfen kann mit deinem Juckreiz.
Wenn Du unter Heuschnupfen leidest, versuche während der Heuschnupfensaison wirklich jeden Tag eine Tablette zu nehmen.
Das reduziert den sogenannten Rebound-Effekt. Das bedeutet: Wenn Du die Tablette nimmst, geht es Dir gut, am nächsten Tag nimmst Du keine Tablette, dann geht es Dir wieder schlecht, und dann haben wir so einen Sinuskurvenverlauf. Und um das zu verhindern: jeden Tag eine Tablette, dann bleiben wir auf einem relativ stabilen Niveau.
Wenn Dir eine Tablette nicht reichen sollte, kann es manchmal wichtig sein, dass Du abends noch eine 2. Tablette nimmst. Das aber einfach mit Deinem Arzt dann besprechen.
Alternativ kann auch erst mal das Antihistaminikum gewechselt werden, es gibt wirklich eine Vielzahl von verschiedenen Medikamenten.
Wenn Du an einer Herzerkrankung leidest: bevor Du selbst anfängst mit Antihistaminika, einmal bitte mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin abklären.
Möchtest Du diese 2 bzw. 3 verschiedenen Generationen ein bisschen besser kennenlernen und Dir das mal alles ganz genau ansehen, dann schau einfach unten im Text, da findest Du einen Link mit den gängigsten Antihistaminika und zu welcher Gruppe sie gehören.
Medizinischer Haftungsausschluss
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