Juckreiz-Ursachen

Wie genau entsteht der Juckreiz auf meiner Haut?

Das Video wurde für die Nutzung in unserer NALA App optimiert. Du kannst sie Dir hier kostenlos herunterladen.

 

Zusammenfassung

  • Nach dem derzeitigen Stand der Forschung gibt es keine einfache Antwort auf die Frage “Warum juckt das Ekzem?”. 📚
  • Die Nervenendigungen in der Haut können durch verschiedene Faktoren stimuliert werden, darunter:
    ▪ äußere Reizstoffe 🧪
    ▪ trockene Haut 🌵
    ▪ chemische Entzündungsmediatoren in der Haut 🔹
  • Trockene Haut und eine gestörte Hautbarriere ermöglichen auch das Eindringen von Reizstoffen und den Verlust von Wasser über die Haut. Dieser Wasserverlust ist nachts höher, was erklären könnte, warum der Juckreiz nachts häufig stärker ist.🌛😴
  • Bei Ekzemen besteht oft ein unbewusster oder bewusster Drang zum Kratzen als Gewohnheit oder als Reaktion auf Stress, dies wird als “psychogener Juckreiz” bezeichnet. 🧠
  • Wenn das Ekzem aufflammt, verursacht die durch die chemischen Mediatoren angetriebene Entzündung aufgrund der Interaktion zwischen der Haut, dem Nervensystem und dem Immunsystem den Juckreiz (= “neurogener Juckreiz”). 🔗
  • Auch Schwitzen löst Juckreiz aus. Man nimmt an, dass dies auf veränderte Empfindungen in den Schweißdrüsen-Nervenendigungen in der Haut zurückzuführen ist. 💦
  • Es gibt viele individuelle Auslösefaktoren bei Ekzemen, die Juckreiz durch reizende und allergische Reaktionen auslösen können. Dazu gehören Seifen, Parfüm, Waschmittel, Haushaltsreiniger, synthetische und Wollkleidung, Tierhaare, Hausstaubmilben, Pollen, plötzliche Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sowie Kontaktallergien auf bestimmte Stoffe. 📋
  • Die Rolle von Histamin als Juckreizvermittler bei Neurodermitis bleibt umstritten. Dennoch werden häufig Anti-Histaminika, teilweise mit sedierender (= müde-machender) Wirkung, als Juckreiz-Hemmer ausprobiert. 💊

 

Handlungsempfehlungen

✅ Beobachte Dich einmal selbst: gibt es Situationen in denen Du aus Gewohnheit bzw. als Stress-Reaktion einen Juckreiz verspürst? Falls ja: durch welche andere Gewohnheit könntest Du diese ersetzen?
✅ Versuche für Dich selbst wie ein Detektiv auszutesten, welche Stoffe bei Dir den Juckreiz auslösen (siehe Liste oben) und entwickle dann für Dich individuell passende Stratgien (bspw. bei Schweiss wäre das direkte Duschen nach dem Sport eine Lösung).

 

Links

🌐 Mehr zu unserer Expertin in diesem Video findest Du hier (Dr. med. Julia Born).
🌐 Mehr Infos zu den Ursachen hinter dem Juckreiz findest Du hier.

Transkript

Heute sprechen wir über Juckreiz, auch Pruritus, genannt.
Juckreiz ist eines der unangenehmsten Symptome bei Ekzemen oder bei der Neurodermitis.
In der aktuellen Forschung gibt es leider keine einfache Antwort auf die Frage, warum Ekzeme jucken.
Wir nehmen aber an, dass die folgenden Faktoren eine Rolle spielen:
Juckreiz bei der Neurodermitis entsteht oft, wenn unsere Nervenfasern in der obersten Hautschicht stimuliert werden.
Diese Botschaften gelangen dann ins Gehirn und wir Menschen reagieren dann auf diesen Reiz mit einem Verhalten, und das ist bei Juckreiz eben häufig Kratzen.
Unsere Nervenenden können durch unterschiedliche Faktoren stimuliert werden: häufig z.B. trockene Haut, ein neuer Schub von einem Ekzem, also das Aufflammen, äußere Reizstoffe wie Seifen, Parfums, Reinigungsmittel, synthetische Kleidung, genau so aber Wolle, das kennt ihr vielleicht selber, das ihr das nicht tragen könnt, Tierhaare, Hausstaubmilben, Pollen, Temperaturschwankungen oder einfach auch das eigene Schwitzen beim Sport.
Trockene Haut und die gestörte Hautbarriere bei der Neurodermitis lassen zusätzlich das Eindringen von Reizstoffen eben besser zu, aber auch den Verlust von Wasser über die Haut.
Dieser Wasserverlust ist nachts häufig höher. Das ist ein Erklärungsansatz, warum Juckreiz nachts meistens schlimmer ist als tagsüber. Zusätzlich kommt natürlich hinzu, dass wir alle zur Ruhe kommen und eben nicht ständig beschäftigt sind und uns ablenken können.
Zusätzlich spielen noch zwei weitere Juckreiz-Arten eine Rolle: Das eine ist der psychogene Juckreiz, das andere der neurogene Juckreiz.
Neurogener Juckreiz wird im Gehirn als Reaktion auf zirkulierende Juckreizfaktoren erzeugt.
Psychogener Juckreiz hingegen funktioniert völlig anders und hängt damit zusammen, dass der Juckreiz durch psychologische Faktoren stimuliert werden kann.
Bei Ekzemen oder der Neurodermitis gehört auch der Drang zum Kratzen dazu, sei es nun bewusst oder unbewusst, das ist erstmal egal. Die Gewohnheit zum Kratzen oder auch, dass wir in einer Stressreaktion sind und dann mit Juckreiz reagieren und mit Kratzen.
Histamin – habt ihr vielleicht schon mal gehört – ist eigentlich kein direkter Juckreiz-Mediator bei der Neurodermitis. Aber seine Rolle bleibt so ein bisschen umstritten.
Es hat sich herausgestellt, dass die Nervenfasern bei der Neurodermitis, die eben den Juckreiz machen, Histamin unempfindlich sind, das heißt, selbst hohe Dosen von den Antihistaminika helfen häufig trotzdem nicht.
Bei manchen Patienten hilft es so ein bisschen, deswegen werden sie häufig als Versuch auch von euren Ärzten verordnet.

Medizinischer Haftungsausschluss

Die Inhalte dieser App / Seiten stellen keine medizinischen Empfehlungen dar. Es handelt sich um allgemeine Informationen bzw. die Darstellung Deiner eigenen Tracking-Daten. Bevor Du etwas an Deinem Therapieplan änderst, sprich bitte immer zuerst mit Deinem Arzt.

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