Kratzer
Warum kratzen wir uns? Woher kommen die Kratzspuren? Und was kann ich dagegen tun?
Das Video wurde für die Nutzung in unserer NALA App optimiert. Du kannst sie Dir hier kostenlos herunterladen.
Zusammenfassung
- In diesem Video geht es um das Kratzen bzw. die Entstehung davon. ℹ️
- Die Kurzerklärung ist, dass wir einen überschwelligen Berührungsreiz setzen, der den unterschwelligen Juckreiz überlagert. Also auf Deutsch: wir Kratzen, damit wir mit dem Kratzreiz den Juckreiz “übertünchen”. 🤏
- Das Problem ist allerdings zweierlei:
- Erstens fügt das Kratzen der Haut kleine Schäden zu, wodurch Bakterien und Viren besser eindringen können. ⚡
- Zweitens merkt sich das Gehirn die Reaktion, sodass man in einem Teufelskreis gefangen bleibt: der Juckreiz-Kratz-Zyklus. 🔄
- In diesem Video geht es darum, wie man mit dem Kratzen besser umgehen kann. ℹ️
- Am besten geht das über alternativen zum Kratzen. Also: wie kann man einem Juckreiz anders begegnen? Hier ein paar Vorschläge:
- Kühlende Cremes 🧴
- Nasser Waschlappen 💦
- Bodylotion in den Kühlschrank stellen, bevor Du sie aufträgst 🧊
- Klopfen statt kratzen 👊
- Betupfen statt kratzen 👇
- Meditieren 🧘♀️🧘♂️
- Entzündungshemmende Cremes 🧴
- Ablenken über Spiele, Handwerk etc. 🏓🧰✂️
- Fäuste ballen ✊
- Schnappendes Gummiband am Handgelenk 🧶
- Kratzen an einer groben Oberfläche (bspw. einem Tisch) 🪑
- Grundsätzlich: beobachte Dich einmal, wann Du Dich in der Regel kratzt, auch wenn es gar nicht juckt. Ist es mittlerweile ein angelerntes Verhalten, dass Du vielleicht einfacher durchbrechen kannst, als Du denkst? 👀🙂
Handlungsempfehlungen
✅ Beobachte einmal Deine Haut einmal aus der Perspektive eines Detektivs. Wann kratzt Du Dich meistens? Gibt es Zusammenhänge zu bestimmten Situationen und/oder Tageszeiten) Sei neugierig und begib Dich auf Erkundungstour Deiner Haut.
✅ Nimm Dir am besten einmal die Liste oben vor und teste alle Kratzalternativen einmal aus. Es ist sehr individuell, was gut funktioniert. Finde Deine persönliche Lieblingstechnik.
Links
🌐 Mehr zu unserer Expertin in diesem Video findest Du hier (Dr. med. Julia Born).
Verwandte Inhalte
_____
Betroffene
Daniela I (Urlaubs-Planung)
Daniela II (Eincremen)
Daniela III (Krisen-Helfer)
Daniela IV (Tipps für Eltern)
Sabine I (erste Schritte bei Neurodermitis)
Sabine II (Anti-Juckreiz-Massnahmen)
Sabine III (Kontroll-Umkehr & Totes Meer)
Sabine IV (Kleidung & Emotions-Management)
Transkript
Kratzen ist definiert als eine Reaktion auf einen Juckreiz. Die Ursache für diesen Juckreiz ist erstmal ganz egal, spielt keine Rolle. Das kann ein Insektenstich sein, kann der Gips nach einem Armbruch sein, den du schon seit Wochen tragen musst – aber eben auch deine Neurodermitis. Aber warum kratzen wir uns, wenn es juckt? Die Kurzerklärung ist, dass wir einen überschwelligen Berührungsreiz setzen, der den unterschwelligen Juckreiz überlagert. Das heißt, wenn wir uns kratzen, spüren wir den Juckreiz – zumindest mal kurzfristig – nicht mehr, das gibt uns Entlastung. Das ist jedoch keine gute Lösung auf lange Sicht: Durch zu starkes oder auch zu viel Kratzen verletzen wir unsere Haut. Sie wird rot, kann bluten und verkrusten, ändert die Farbe und verdickt sich, wird anfälliger für Infektionen. Zusätzlich merkt sich unser Gehirn diese Reaktion, sodass wir gerade bei chronischen Hauterkrankungen wie bei der Neurodermitis in einem Teufelskreis gefangen sind und manchmal auch kratzen, wenn es gar nicht juckt. Zum Beispiel in Stresssituationen. Wir nennen diesen Teufelskreis dann den Juckreiz-Kratz-Zyklus. Wir wollen Dir helfen, mit dem Kratzen umzugehen. Wir wollen Dich aus diesem Teufelskreis von Stress, Juckreiz, Kratzen, wieder Stress heraus holen. Dafür zeige ich Dir jetzt einige Alternativen, wie Du Dein Verhalten ändern kannst und auch diesen Teufelskreis durchbrechen kannst. Versuch mal, eine kühlende Creme aufzutragen oder einfach auch einen nassen Waschlappen zu verwenden, um die Haut zu beruhigen. Du kannst eine ganz normale Bodylotion einfach in den Kühlschrank stellen; dann ist sie schön kühl, durchfeuchtet die Haut und beruhigt auch die juckenden Stellen. Statt zu kratzen kannst Du auch mal versuchen zu klopfen oder auch die Hautstellen zu betupfen, wenn der Juckreiz so ganz akut ist. Grundsätzlich hilft auch Meditieren, um dem Drang zu kratzen zu widerstehen und auch insgesamt besser mit Stress umzugehen, insgesamt ein bisschen runter zu fahren. Häufiges Kratzen setzt Entzündungen der Haut frei, so dass entzündungshemmende Cremes nicht nur bei der Entzündung helfen, sondern auch den Juckreiz bekämpfen. Dadurch wird dann insgesamt das Jucken weniger und dann musst Du auch nicht mehr so viel kratzen. Da kommen häufig Kortison-Cremes zum Einsatz. Kratzen kann genauso wie z.B. Nägelkauen zur Gewohnheit werden. Deswegen beobachte Dich genau und versuche dem Kratzen zu widerstehen und schau auch mal, wann Du kratzt, wenn die Haut eigentlich gar nicht juckt. Mach‘ was anderes mit den Händen, wann immer Du in Versuchung kommst. Lenk‘ Dich mit einem Spiel ab, mach‘ irgendein Handwerk, bastele was. Du kannst auch einfach mal die Fäuste zusammen ballen und warten, bis der Drang zu kratzen nachlässt; erst dann Fäuste wieder öffnen. Was auch funktioniert, ist ein schnappendes Armband ums Handgelenk. Einfach so ein ganz normales Küchenband; Du lässt es schnappen, bis Du den Juckreiz nicht mehr merkst, weil nämlich die Haut hier an der Stelle durch das Gummiband ein bisschen ablenkt. Auch können wir unseren eigenen Kopf hereinlegen. Das Kratzen an einer groben Oberfläche, z.B. an einem Holztisch, kann den Kratz-Drang ebenfalls lindern. Du musst Dir einfach nur vorstellen, dass dieser Tisch, an dem Du jetzt gerade kratzt, die juckende Stelle ist, währenddessen Du aber eben nicht an der Haut, sondern am Tisch kratzt. Klingt ganz komisch, aber nach ein paar Sekunden wirst Du merken, das hilft Dir tatsächlich.
Medizinischer Haftungsausschluss
Die Inhalte dieser App / Seiten stellen keine medizinischen Empfehlungen dar. Es handelt sich um allgemeine Informationen bzw. die Darstellung Deiner eigenen Tracking-Daten. Bevor Du etwas an Deinem Therapieplan änderst, sprich bitte immer zuerst mit Deinem Arzt.