Daniela IV (Tipps für Eltern)
Was sollte ich als Elternteil beachten, wenn mein Kind Neurodermitis hat?
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Zusammenfassung
- Daniela ist Medizinjournalistin und hat eine Tochter, die als Baby Neurodermitis hatte. Hier teilt sie einige ihrer persönlichen Erfahrungen. 👍
- Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung mit schubweise auftretenden Ausschlägen, die auch für die Eltern einen hohen emotionalen Aufwand bedeuten kann. ⚡
- Es ist sehr wichtig, dass die Eltern stark bleiben und genug Energie haben, um mit der Neurodermitis ihres Kindes richtig umzugehen. Und das bedeutet, dass sie sich ohne schlechtes Gewissen um sich selbst kümmern. Wie kann man das richtig angehen? ❓
- Entspannungsmethoden: Das können systematische Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga sein, die den Stresspegel senken. Wenn das nichts für Dich ist, reichen auch kleine Auszeiten: in Ruhe ein Buch lesen, sich die 5 Minuten für einen Kaffee nehmen usw. 🧘♀️🧘♂️
- Soziale Kontakte: Freunde und Familie sind sehr wichtig. Triff Dich weiterhin mit ihnen, wenn es die Zeit erlaubt, oder rufe sie alternativ an (was ja heute mit Smartphones und Video-Anrufen sehr gut geht). Wichtig ist, dass Du Dein soziales Netzwerk weiterhin aktiv hältst, auch wenn die Neurodermitis sehr viel mentale Energie beansprucht. 👫
- Abwechseln: In einer Partnerschaft ist es am besten sich abzuwechseln. Bspw. in der Nacht, wenn das Kind Aufmerskamkeit benötigt, müssen nicht immer beide aufstehen. So kann zumindest einer von beiden durchschlagen. Man kann sich einigen und sagen: Wer ist heute dran, wer ist morgen dran? Oder: Kannst du den Arztbesuch machen, im Moment ist es einfach zu viel für mich? 🔁
- Unterstützung holen: Wenn Du alleinerziehend bist, solltest Du Dir Unterstützung aus Deinem Freundes-, Familien- bzw. Bekanntenkreis holen. Du kannst bspw. schauen, ob die Oma oder der Opa einspringen kann oder ob eine Freundin babysitten kann – so sollte etwas Entlastung für Dich möglich sein. 👨👩👦👦
- Austausch mit anderen Betroffenen: Es hilft tatsächlich, sich mit anderen betroffenen Familien zu treffen. Das ist immer sehr gut, weil das Kind sich nicht so allein fühlt und sieht, dass es andere Kinder gibt, die Neurodermitis haben. Und als Elternteil kann man sich Tipps von anderen betroffenen Eltern holen. 💬
- Psychologische Unterstützung: Sobald Du wirklich ernsthafte Anzeichen von Erschöpfung hast oder merkst, dass Du Dich überfordert fühlst, solltest Du die Zeichen ernstnehmen und unter Umständen auch nach professioneller Unterstützung suchen. 👨⚕️👩⚕️
- Geschwister: Was man nicht vergessen darf ist es, auch mit den Geschwistern des von Neurodermitis betroffenen Kindes zu verbringen. Denn sie merken natürlich, dass ein Kind durch die Krankheit mehr Aufmerksamkeit bekommt — man sollte sie deswegen jedoch nicht vernachlässigen. 👭
Handlungsempfehlungen
✅ Halte Dein eigenes soziales Netzwerk (Familie, Freunde, Bekannte) aktiv. Wer sind Deine engsten 10 sozialen Kontakte?
✅ Schaue ausserdem, wie Du Dein soziales Netzwerk sinnvoll erweitern kannst (bspw. über Selbsthilfe-Gruppen und Austausch mit anderen Betroffenen). Wo gibt es Neurodermitis-Selbsthilfegruppen in Deiner Nähe?
✅ Reserviere Dir jeden Tag 15 Minuten nur für Dich. Mach diesen Zeitslot zu einem fixen Teil Deines Tages und kommuniziere proaktiv mit dem Rest der Familie, dass Du diese Zeit gerne für Dich haben möchtest, um auftanken zu können, um am nächsten Tag wieder mit voller Energie für alle da sein zu können. Nimm diese Zeit für alle, was Dir Spass macht (lesen, meditieren, telefonieren etc.)
Links
🌐 Mehr zu unserer Expertin in diesem Video findest Du hier (Daniela Halm).
🌐 Daniela hat auch ein Buch geschrieben: “Total allergisch – na und?”. Du findest es hier auf Amazon.
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Betroffene
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Transkript
Hallo, ich bin Daniela. Ich bin Medizinjournalistin, Mutter von zwei Kindern und meine Tochter hat Neurodermitis schon von Klein an. Deswegen kenne ich ganz gut die Situation wie es ist mit Familien, die an Neurodermitis erkrankte Kinder haben. Neurodermitis ist ein Auf und Ab. Das Kind schläft nicht durch. Es gibt Juckreiz-Krisen. Es gibt Rückschläge. Arztbesuche. Aber natürlich auch die emotionale Belastung für Eltern kann hoch sein. Man macht sich Sorgen. Man weiß nicht, wie es weitergeht. Man ist vielleicht auch hilflos. Und das ist auch schon eine Belastung für die ganze Familie und speziell für die Eltern. Da glaube ich ist ganz wichtig, dass die Eltern in ihrer Kraft bleiben und genug Energie haben, um die Neurodermitis zu bewältigen; und das bedeutet, dass man ganz gut für sich sorgt. Und zwar ohne schlechtes Gewissen. Zum einen wären das Entspannungstechniken, die ich empfehlen kann. Das können systematische Entspannungstechniken sein wie Meditation oder Yoga, autogenes Training, was man regelmäßig übt und auf jeden Fall schon das Stresslevel senkt. Wenn man das nicht so gerne mag, reichen auch schon kleine Auszeiten: in Ruhe mal ein Buch lesen, sich die 5 Minuten für einen Kaffee nehmen – das ist auch immer wichtig. Die Zeit sollte man sich immer nehmen. Soziale Kontakte sind auf jeden Fall wichtig, also weiter Freunde treffen, wenn’s die Zeit zulässt, mal die Freundin anrufen, dass man da nicht allein ist. In der Partnerschaft bedeutet das auf jeden Fall abwechseln und Verantwortung abgeben. Gerade bei Neurodermitis sind ja die Nächte oft ein Problem; es müssen nicht immer beide aufstehen, da kann man sich wirklich absprechen und sagen: Wer ist heute dran, wer ist morgen dran? Oder: Kannst Du mal den Arztbesuch machen, im Moment ist mir das einfach zu viel? Gerade beim Eincremen, die Situation hatten wir auch – da klappt es manchmal mit dem einen Partner besser als mit dem anderen Elternteil, weil da gerade eh ein Konflikt ist… Also da wirklich abgeben, das Kind mal loslassen und sich absprechen und auch Gefühle offen ansprechen. Wenn man jetzt alleinerziehend ist – denke ich – sollte man sich auch Unterstützung holen und gucken, ob die Oma, der Opa mal einspringen kann oder eine Freundin mal babysitten kann – also wirklich gezielt nach Entlastung gucken. Was ich auch empfehlen kann ist, sich auf jeden Fall mit anderen betroffenen Familien zu treffen – Kontakte bekommt man z.B. über die Neurodermitisschulung. Das ist immer ganz gut, weil sich das Kind nicht so alleine fühlt, es sieht, es gibt noch andere Kinder, die Neurodermitis haben, und natürlich auch als Eltern kann man sich von anderen betroffenen Eltern Tipps holen. Das fand ich auch immer ganz hilfreich. Wenn man jetzt wirklich ernste Erschöpfungsanzeichen hat oder merkt, ich fühle mich komplett überfordert, dann sollte man das auch wirklich ernst nehmen und sich da Unterstützung suchen. Geschwister ist noch ein Thema. Ich finde es auch wichtig, dass man Zeit mit den Geschwistern verbringt; denn die bekommen natürlich auch mit, dass das eine Kind aufgrund der Erkrankung mehr im Mittelpunkt ist, dass da mehr der Fokus der Eltern drauf ist. Also auch da immer wieder in das Gespräch gehen, mit den Kindern sprechen, hören, was sie so bewegt, da auf jeden Fall den Kontakt suchen. Und das ist, was ich generell empfehle für die Familien, wirklich offen sprechen, Gefühle ansprechen, wie es einem geht, was man sich wünscht. Und ich glaube, dann schafft man es wirklich, die Neurodermitis als Herausforderung zu bewältigen, und das kann sogar das Kind mit der Neurodermitis stärken und natürlich auch den Zusammenhalt in der Familie, wenn man das einfach gemeinsam meistert.
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