Neurodermitis und die Seele

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Psyche und der Haut? (Neurodermitis)

Das Video wurde fĂŒr die Nutzung in unserer NALA App optimiert. Du kannst sie Dir hier kostenlos herunterladen.

 

Zusammenfassung

  • In diesem Video soll es um den Zusammenhang zwischen der Seele (d.h. der Psyche) und der Haut gehen. â„č
  • Oft wird statuiert, dass seelische Probleme die Neurodermitis auslösen. Es ist aber eher so, dass die Neurodermitis natĂŒrlich auch auf die psychische Gesundheit schlĂ€gt. 💡
  • Plus, Neurodermitis ist eine multifaktorielle Erkrankung, das heisst sehr viele Einflussfaktoren spielen eine Rolle (bspw. Hautpflege, ErnĂ€hrung, Stress / Psyche, Allergien etc.) đŸ€č‍♂
  • Es macht daher keinen Sinn nur einen einzigen Einflussfaktor zu optimieren, sondern es muss eine gesamthafte Herangehensweise gewĂ€hlt werden. ⭕
  • In den Beispiel aus den Videos können zwei Lehren gezogen werden:
    â–Ș Es ist wichtig, dass die innere Befindlichkeit der Mutter von der inneren Befindlichkeit des Kindes getrennt wird. Nur so können die Eltern dem Kind am besten helfen, ohne zu stark in den “Strudel” hineingezogen zu werden. “Bei sich bleiben” ist also ein wichtiges Thema. đŸ’Ș
    â–Ș Die zeitliche abfolge ist die: erst die Haut verĂ€ndert sich und dann können seelische Faktoren zusĂ€tzliche Verschlimmerungen verursachen.⚡
  • Generell: achte darauf, dass Du Dich wegen der Neurodermitis nicht schuldig fĂŒhlst. Die Haut drĂŒckt nicht eine seelische Erkrankung aus, an der die Eltern Verantwortung tragen. 👌

 

Handlungsempfehlungen

✅ Mache Dir bewusst, dass Neurodermitis eine multifaktorielle Erkrankung der Haut ist, und man sie auch entsprechend, d.h. gesamtheitlich, angehen muss.
✅ Sei Dir im Klaren, dass weder die Eltern noch das Kind irgendeine Schuld an der Neurodermitis tragen. Es ist eine teils vererbbare Krankheit, die jedoch nicht durch eine “seelische Störung” verursacht wird.

 

Links

🌐 Der Experte im Video ist Prof. Dr. Walter Dorsch (mehr Informationen zu ihm findest Du hier).
🌐 Solltest Du mehr Informationen zu Prof. Dorsch’s Ansatz wĂŒnschen, kannst Du Dir auch seine BĂŒcher hier bzw. hier ĂŒber Amazon kaufen.

Du willst NALA gratis nutzen? 🆓

Du hast ein gutes Timing. Du wÀrst unter den ersten 10000 Nutzern, die NALA Premium-Version gÀnzlich kostenlos nutzen können.

Transkript

Liebe Eltern, heute möchte ich mit Ihnen ĂŒber die Seele und die Neurodermitis sprechen. Am besten die gute Nachricht ganz zu Anfang: Es ist ganz, ganz selten so, dass die Seele, also eine seelische Erkrankung die Neurodermitis auslöst. Sondern es ist umgekehrt: Die Neurodermitis ist – wie bekannt – die hĂ€ufigste chronische Erkrankung, Hauterkrankung im Kindesalter und hat als solche natĂŒrlich Folgen auf die seelische Gesundheit. Also die Neurodermitis macht seelische AuffĂ€lligkeit und nicht umgekehrt. Denken Sie bitte immer an das Bild des Teufelskreises. Die Neurodermitis ist so gut wie nie durch eine alleinige Ursache bedingt, sondern viele EinflussgrĂ¶ĂŸen, viele Ursachen betreiben diesen Teufelskreis. Und es macht wenig Sinn, nur eine dieser EinflussgrĂ¶ĂŸen zu behandeln, sondern man muss das gesamte Kind im Auge behalten. Ich möchte Ihnen zwei, drei Beispiele geben, die Ihnen zeigen, wie eine Hauterkrankung das Verhalten verĂ€ndern kann. Das erste Beispiel betrifft einen dreijĂ€hrigen Buben, der mir mit schwerster Neurodermitis vorgestellt wurde. Beim ErstgesprĂ€ch musste die Mutter ihren Buben ins Untersuchungszimmer hinein zerren, weil er nicht spontan kommen wollte. Es gelang mir allmĂ€hlich ihn zu beruhigen, und ich hab ihm ein Auto geschenkt, das er dann natĂŒrlich sofort in Sicherheit bringen und seiner Mutter in die Handtasche stecken wollte. Die Mutter war aber dermaßen aufgeregt, dass sie dieses Handeln des Kindes gar nicht verstanden hat, sondern das Auto genommen hat, also ihm aus der Hand genommen, auf meinen Schreibtisch gelegt und die Handtasche geschlossen und auf die Seite getan hat. Ähnliche MissverstĂ€ndnisse in der Interaktion gab es zwischen Mutter und Kind wĂ€hrend dieser ersten Stunde der Untersuchung hĂ€ufig. Am Schluss hab ich sie dann gefragt, ob ihr der Bub denn nicht das eine oder andere Mal auf die Nerven ginge. Und sie hat natĂŒrlich gesagt: „Nein, um Gottes Willen, Herr Doktor, ich tu alles fĂŒr mein Kind!“ Dass sie da nicht anders konnte, war ihr offensichtlich nicht bewusst. Vier Wochen spĂ€ter – der Hautzustand war deutlich besser – hab ich diese Frage noch einmal wiederholt, und da hat sie gesagt: „Herr Doktor, ich sag Ihnen, manchmal könnte ich ihn an die Wand knallen, aber es ist ja ein Kind, also natĂŒrlich tu ich‘s nicht.“ Diese Trennung zwischen der inneren Befindlichkeit der Mutter und der Befindlichkeit des Kleinen war der Beginn einer besseren Interaktion. Denn nur so konnte sie ihm dann auch besser in der Zukunft helfen. Das zweite Beispiel betrifft einen jungen Mann von 17, 18 Jahren, der erzĂ€hlt hat: Immer, wenn er sich in ein MĂ€dchen verliebt hat und sich ihm nĂ€hern wollte, hat er gemerkt, wie plötzlich seine Neurodermitis im Gesicht furchtbar aufflammte und er wĂŒsste ĂŒberhaupt nicht mehr, ob das alles nur die Seele sei. Und ich hab ihm simpel erklĂ€rt: „Schau: Sobald Du ein MĂ€dchen siehst – und das ging mir in dem Alter genau so – wird man natĂŒrlich rot im Gesicht, das ist ja ein Zeichen von Erregung und Freude, wenn man ein MĂ€del sieht und dann – die Schamröte. Die stĂ€rkere Durchblutung macht die Neurodermitis aktiver. Das hat damit ĂŒberhaupt nichts zu tun. Sondern Du musst Dir halt angewöhnen, weniger rot zu werden, wenn Du MĂ€dels ansprichst.“ Diese zwei Beispiele sollen jetzt genĂŒgen – wir sind auch am Ende unserer Zeit – um deutlich zu machen, dass erst die Haut verĂ€ndert ist und dann seelische Faktoren zusĂ€tzliche Verschlimmerungen verursachen können. Achten Sie einfach auf beides und fĂŒhlen Sie sich nicht schuldig; die Haut drĂŒckt nicht eine seelische Erkrankung aus, an der Sie als Eltern Verantwortung tragen. Das hat man frĂŒher gedacht, da ist man Gott sei Dank ĂŒber diese Zeit hinweg. Bis zum nĂ€chsten Mal, bis zum nĂ€chsten Thema.

Medizinischer Haftungsausschluss

Die Inhalte dieser App / Seiten stellen keine medizinischen Empfehlungen dar. Es handelt sich um allgemeine Informationen bzw. die Darstellung Deiner eigenen Tracking-Daten. Bevor Du etwas an Deinem Therapieplan Ànderst, sprich bitte immer zuerst mit Deinem Arzt.

Share This

Share This

Share this post with your friends!